Die wichtigsten Punkte:
- Airbus China Chef betont Freihandel und Kooperation mit China
- Wachsende Handelskonflikte zwischen der EU und China sowie transatlantische Spannungen
- Airbus bleibt zuversichtlich in Bezug auf seine Lieferkette in China
- Verspätung bei der Eröffnung der zweiten Montagelinie in Tianjin – nun auf Anfang 2026 verschoben
Airbus verteidigt Freihandel und setzt auf enge Zusammenarbeit mit China
Am Dienstag verteidigte der europäische Flugzeughersteller Airbus seine Haltung zum freien Handel in einer Zeit wachsender wirtschaftlicher Spannungen zwischen der Europäischen Union (EU) und China sowie zwischen Europa und den USA. Der CEO von Airbus China, George Xu, bekräftigte, dass Airbus “stark für den Freihandel” sei und dass die langjährige Präsenz des Unternehmens in China ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Peking und Europa darstelle.
Inmitten der angespannten Handelsbeziehungen zwischen der EU und China, die durch einen Konflikt über Elektrofahrzeuge verschärft wurden, sowie der potenziellen Rückkehr von Zöllen aufgrund der politischen Entwicklungen unter Donald Trump, bleibt Airbus zuversichtlich. Der CEO von Airbus China erklärte, dass das Unternehmen den freien Handel als Schlüssel für globalen Wohlstand ansieht und gespannt auf mögliche Fortschritte in den laufenden Gesprächen zwischen Peking und Brüssel sei.
Keine Angst vor Wettbewerb – Fokus auf den chinesischen Markt
Auf die Frage, ob Airbus besorgt sei über mögliche Zölle aufgrund der wachsenden Spannungen zwischen China und Europa, antwortete Xu, dass Airbus weiterhin auf den chinesischen Markt setze und seine Ressourcen auf den Ausbau von Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen konzentrieren werde. Airbus, das in den vergangenen Jahren Boeing als bevorzugten Lieferanten für chinesische Fluggesellschaften überholt hat, sieht sich selbst gut positioniert, um von der dynamischen Entwicklung des chinesischen Marktes zu profitieren.
Airbus setzt auf starke industrielle Verbindungen in China
Airbus hat seine industrielle Präsenz in China weiter ausgebaut, und Xu betonte, dass die dortige Lieferkette für die globale Produktion von Airbus eine zentrale Rolle spiele. Alle Verkehrsflugzeuge, die Airbus derzeit produziert, werden mit Komponenten chinesischer Unternehmen ausgestattet. Airbus erwartet, dass die chinesische Industriekette nicht nur lokale Fluggesellschaften beliefern wird, sondern auch eine zunehmende Rolle auf dem globalen Markt spielt.
Verzögerung bei der Eröffnung der zweiten Montagelinie in Tianjin
Ein wichtiger Schritt für Airbus in China war die geplante Erweiterung der Produktionskapazitäten in Tianjin. Ursprünglich für die zweite Hälfte des Jahres 2025 vorgesehen, wurde die Eröffnung der neuen Montagelinie nun auf Anfang 2026 verschoben. Diese Verzögerung wurde von Xu während der Zhuhai Airshow in China bekannt gegeben. Airbus hatte die Erweiterung im April 2023 während des Staatsbesuchs von Präsident Emmanuel Macron in China vereinbart, um den Zugang zum zweitgrößten Luftfahrtmarkt der Welt zu verbessern.
Airbus in China: Wichtiger Lieferant für internationale Fluggesellschaften
Trotz der Verzögerung bei der Erweiterung der Montagelinie in Tianjin bleibt Airbus ein bedeutender Akteur auf dem chinesischen Markt. Im Jahr 2024 sollen etwa 25 % der aus Tianjin ausgelieferten Flugzeuge an nicht-chinesische Fluggesellschaften gehen, darunter bekannte Namen wie EasyJet und Wizzair. Die Fertigung von Airbus-Flugzeugen in China ist ein klarer Ausdruck der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Airbus und chinesischen Partnern.
Zukünftige Entwicklungen: A330neo und Umrüstung auf Frachtflugzeuge
Xu äußerte sich auch optimistisch bezüglich der chinesischen Zertifizierung des Airbus A330neo und erklärte, dass die erste Auslieferung dieses Großraumflugzeugs nach China voraussichtlich im Jahr 2025 erfolgen werde. Zudem ist Airbus zuversichtlich, dass das Programm zur Umrüstung des A330 von Passagier- auf Frachtflugzeuge in China rasch voranschreiten wird.
Airbus bleibt trotz der wachsenden geopolitischen Spannungen und der Verzögerung bei der Erweiterung der Montagelinie optimistisch. Das Unternehmen setzt auf die Vertiefung seiner industriellen Verbindungen in China und bekräftigt seine Unterstützung für den freien Handel als Grundlage für den globalen Wohlstand.