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Eli Lilly, ein führendes Unternehmen der Pharmaindustrie, hat einen bedeutenden Meilenstein in China erreicht: Das Alzheimer-Medikament Kisunla, das den Krankheitsverlauf verlangsamen kann, hat die Zulassung der chinesischen Behörden erhalten.
Wichtige Fakten im Überblick:
- Eli Lilly expandiert mit Kisunla in den chinesischen Markt.
- Das Medikament reduziert Amyloid-Plaques im Gehirn um bis zu 84 Prozent.
- Risiken: Hirnschwellungen und Blutungen bei einigen Patienten.
Die chinesische National Medical Products Administration hat Kisunla für die Behandlung der frühen symptomatischen Alzheimer-Krankheit zugelassen. Grundlage für diese Entscheidung war eine Phase-3-Studie, die beeindruckende Ergebnisse bei der Reduktion von Amyloid-Plaques – einem zentralen Merkmal der Alzheimer-Krankheit – zeigte.
Ein Durchbruch in der Alzheimer-Forschung
Die Zulassung basiert auf der Trailblazer-ALZ 2-Studie, in der Kisunla nachweislich Amyloid-Plaques im Gehirn signifikant reduzierte. Nach sechs Monaten sank die Plaque-Belastung um durchschnittlich 61 Prozent, nach 12 Monaten um 80 Prozent und nach 18 Monaten sogar um 84 Prozent.
„Diese Ergebnisse markieren einen Wendepunkt in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit“, erklärte ein Sprecher von Eli Lilly.
Darüber hinaus zeigte Kisunla, dass es das Risiko eines Fortschreitens der Krankheit in frühen Stadien um 39 Prozent im Vergleich zu einem Placebo senken kann. Dies bietet Patienten eine wertvolle Möglichkeit, die Entwicklung der Krankheit zu verlangsamen.
Globale Expansion und Marktpotenzial
Mit der Zulassung in China ist das Land nach den USA, Japan und Großbritannien der vierte große Markt, in dem Kisunla verfügbar ist. Dies stärkt die globale Präsenz von Eli Lilly im Kampf gegen Alzheimer.
Neben Kisunla hat auch Leqembi, ein Alzheimer-Medikament von Eisai und Biogen, kürzlich die Zulassung in China erhalten, was den Wettbewerb in diesem wachsenden Marktsegment intensiviert.
Kisunla wirkt, indem es das Beta-Amyloid-Protein aus dem Gehirn entfernt. Eine groß angelegte Studie zeigte, dass das Medikament das Fortschreiten von Gedächtnis- und Denkproblemen um 29 Prozent verlangsamt. Allerdings traten bei etwa einem Viertel der Patienten Hirnschwellungen und bei fast einem Drittel Hirnblutungen auf. Die meisten dieser Nebenwirkungen waren jedoch mild und konnten durch angepasste Dosierungen kontrolliert werden.
Risiken und regulatorische Herausforderungen
In den USA wird Kisunla mit einem strengen Sicherheitshinweis verkauft, der auf das Risiko von Hirnschwellungen und Blutungen hinweist. In Europa wird das Medikament derzeit von der Europäischen Arzneimittelagentur geprüft, nachdem Leqembi aufgrund von Bedenken hinsichtlich des Nutzen-Risiko-Verhältnisses abgelehnt wurde.
Finanzielle Auswirkungen und Analystenmeinungen
Die Analysten von Daiwa Securities bewerten die Aktie von Eli Lilly weiterhin mit einem Kauf-Rating, haben jedoch das Kursziel von 940 US-Dollar auf 900 US-Dollar gesenkt. Der aktuelle Kurs der Aktie liegt bei etwa 778 Euro, was einem Jahresplus von über 30 Prozent entspricht.
Fazit und Ausblick
Die Zulassung von Kisunla in China markiert einen wichtigen Schritt in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Sie gibt nicht nur Patienten neue Hoffnung, sondern stärkt auch Eli Lillys Position als führendes Unternehmen in der pharmazeutischen Innovation.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Nachricht wird die Eli Lilly-Aktie mit einem leichten Minus von -0,05 % bei 778,6 EUR an der NYSE gehandelt.