Inhaltsübersicht
BASF setzt auf Wachstum trotz Herausforderungen
Der weltweit führende Chemiekonzern BASF blickt mit gemischten Gefühlen auf das laufende Jahr, hat jedoch ehrgeizige Ziele für die Zukunft. Für 2025 strebt das Unternehmen ein operatives Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen zwischen 8,0 und 8,4 Milliarden Euro an. Dies gab der DAX-Konzern am Freitag bei der Veröffentlichung der endgültigen Geschäftszahlen bekannt. Alle Geschäftssegmente – mit Ausnahme des Bereichs Basischemikalien (Chemicals) – sollen zu diesem Wachstum beitragen. Bereits 2024 konnte BASF das Ergebnis um 2,4 Prozent auf knapp 7,9 Milliarden Euro steigern.
Prognose für 2025: Starker Fokus auf Cashflow und Effizienz
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) wird für 2025 auf 400 bis 800 Millionen Euro geschätzt, nachdem er im Vorjahr bei rund 750 Millionen Euro lag. Analysten gehen davon aus, dass BASF die obere Grenze dieser Prognose erreichen könnte. Bereits im Januar hatte das Unternehmen erste Eckdaten veröffentlicht, die auf eine solide Entwicklung hindeuteten.
Umsatzrückgang 2024: Niedrigere Preise und Mengen belasten
Im Jahr 2024 verzeichnete BASF einen Umsatzrückgang von 5,3 Prozent auf 65,3 Milliarden Euro. Hauptursachen waren deutlich gesunkene Preise und geringere Absatzmengen. Zusätzlich belasteten Wertberichtigungen, insbesondere im Bereich Batteriematerialien, sowie Restrukturierungskosten das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Dieses sank von 2,2 Milliarden auf 2,0 Milliarden Euro. Dennoch konnte BASF unter dem Strich einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro erzielen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 225 Millionen Euro des Vorjahres. Dieser Gewinnsprung ist vor allem auf den Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea zurückzuführen.
Dividendenkürzung und strategische Neuausrichtung
Trotz des Gewinnanstiegs plant BASF, die Dividende für 2024 um ein Drittel auf 2,25 Euro zu kürzen. Dies ist die erste Kürzung seit 2010 und Teil eines umfassenden Restrukturierungsplans, den BASF-Chef Markus Kamieth im September angekündigt hatte. Ziel ist es, den Konzern aus der aktuellen Krise zu führen. Zu den Maßnahmen gehören der Verkauf einzelner Geschäftsbereiche, die Börsennotierung des Agrargeschäfts sowie mögliche weitere Schließungen von Chemieanlagen am Hauptstandort Ludwigshafen. Zudem steht ein weiterer Stellenabbau im Rahmen eines Milliarden-Sparprogramms bevor, dessen Umfang noch nicht beziffert wurde.
Zukunftsperspektiven: BASF setzt auf Transformation
Mit einer klaren Strategie und ambitionierten Zielen will BASF die Herausforderungen der Branche meistern und langfristig profitabel wachsen. Die geplanten Maßnahmen sollen nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichern. Trotz der aktuellen Unsicherheiten bleibt BASF ein zentraler Akteur in der globalen Chemieindustrie.