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Die Hoffnungen auf eine staatlich geführte Bitcoin-Adoption wurden durch den Krypto-Gipfel des Weißen Hauses geweckt. Doch die fehlende Strategie jenseits beschlagnahmter Vermögenswerte hat die Anleger enttäuscht.
Bitcoin-Markt unter Druck: Wirtschaftliche Unsicherheiten und Trumps Bitcoin-Reserve-Order
Der Bitcoin-Markt erlebt derzeit starke Verluste, da Anleger auf die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit reagieren, die durch US-geführte Handelszölle und Präsident Donald Trumps Bitcoin-Reserve-Order ausgelöst wurde.
Am Montag fiel der Bitcoin-Kurs um 4 % und erreichte ein Tief von 80.123 USD, während Ether um über 5 % nachgab. Andere große Kryptowährungen wie XRP und Solana verloren ebenfalls mehr als 5 %, während Dogecoin sogar um über 8 % einbrach.
Dieser starke Ausverkauf erfolgte trotz der Unterzeichnung einer Exekutivverordnung durch Trump am vergangenen Donnerstag, die offiziell die Strategische Bitcoin-Reserve einführte. Zunächst wurde dieser Schritt als positiv für digitale Vermögenswerte angesehen, doch eine genauere Analyse der Politik zeigt ein anderes Bild, was den aktuellen Marktrückgang weiter verstärkt.
USA kaufen keinen Bitcoin – sie beschlagnahmen ihn
Auf den ersten Blick schien die Schaffung einer Strategischen Bitcoin-Reserve ein Wendepunkt für die institutionelle Adoption zu sein. Doch die Details erzählen eine andere Geschichte.
David Sacks, der Krypto-Beauftragte des Weißen Hauses, erklärte auf X (ehemals Twitter), dass die Reserve ausschließlich aus Bitcoin aufgebaut werde, die in straf- und zivilrechtlichen Einziehungsverfahren beschlagnahmt wurden.
„Die Regierung wird keine zusätzlichen Vermögenswerte für den Bestand erwerben, außer denen, die durch Einziehungsverfahren erlangt wurden“, schrieb Sacks.
Mit anderen Worten: Die USA werden Bitcoin nicht aktiv kaufen, was die Hoffnungen auf eine direkte, staatlich getriebene Nachfrage zunichtemacht.
Darüber hinaus verbietet die Verordnung den Verkauf von Bitcoin aus der Reserve, was die Knappheit des Vermögenswerts weiter unterstreicht. Schätzungen zufolge hält die US-Regierung derzeit etwa 200.000 BTC, doch es bleibt unklar, wie viel davon in früheren Liquidationsrunden verkauft wurde.
DOJ-Bitcoin-Verkäufe könnten Marktvolatilität erklären
Obwohl die neue Verordnung zukünftige Verkäufe verhindert, äußerte David Bailey, CEO von Bitcoin Magazine, Bedenken hinsichtlich vergangener Regierungsaktionen.
Bailey vermutete, dass das Justizministerium (DOJ) Bitcoin verkauft hat – entgegen den Wünschen des Präsidenten –, nachdem es im Dezember die gerichtliche Genehmigung erhalten hatte, 69.370 BTC aus dem Silk-Road-Marktplatz zu liquidieren. Sollten diese Verkäufe trotz der neuen Reserve-Order fortgesetzt worden sein, könnten sie einige der jüngsten Preisprobleme von Bitcoin erklären.
„Wenn das DOJ seit der gerichtlichen Genehmigung vor drei Monaten Amerikas Bitcoin in Eile liquidiert hat (entgegen den Anweisungen des Präsidenten), dann ergibt die Preisentwicklung von Bitcoin absolut Sinn.“
– David Bailey(@DavidFBailey), 10. März 2025
Zusätzlich hatte der Krypto-Gipfel des Weißen Hauses am 7. März 2025 hohe Erwartungen an eine staatlich geführte Bitcoin-Adoption geweckt. Doch das Fehlen einer klaren Strategie jenseits beschlagnahmter Vermögenswerte scheint die Anleger enttäuscht zu haben.
Trumps Handelszölle erhöhen den Druck auf Bitcoin
Neben der Bitcoin-Reserve-Order belasten auch breitere makroökonomische Sorgen den Markt. Die Entscheidung der Trump-Regierung, 25 % Zölle auf Kanada und Mexiko sowie 20 % auf chinesische Importe zu erheben, hat die globalen Handelskonflikte verschärft.
Zölle haben in der Vergangenheit Inflation angeheizt, Lieferketten gestört und das Wirtschaftswachstum gebremst, was zu Vergeltungsmaßnahmen der betroffenen Länder führte. Diese Unsicherheiten wirken sich auch auf risikobehaftete Vermögenswerte wie Aktien und Kryptowährungen aus.
Obwohl die Aussetzung einiger Zölle vorübergehende Erleichterung bringen könnte, bleibt die Anlegerstimmung fragil.