Es scheint unwahrscheinlich, dass Bitcoin in naher Zukunft wieder auf die Marke von 77.000 US-Dollar fällt. Diese Einschätzung teilt Arthur Hayes, Mitbegründer von BitMEX, nachdem die US-Zentralbank eine Verlangsamung ihrer Quantitativen Straffung (QT) angekündigt hat.
Am 10. März fiel der Bitcoin-Kurs laut CoinMarketCap-Daten erstmals seit November in die Nähe der 77.000 US-Dollar-Marke. Doch Hayes zeigte sich optimistisch: „Bei 77.000 US-Dollar hat BTC vermutlich den Boden gebildet“, schrieb er am 20. März auf der Plattform X (ehemals Twitter). Seine Einschätzung basiert auf der Ankündigung der Federal Reserve vom 19. März, die ab April den Verkauf von Wertpapieren reduzieren will. Die monatliche Obergrenze für den Verkauf von Staatsanleihen wird von 25 Milliarden US-Dollar auf 5 Milliarden US-Dollar gesenkt – ein klares Signal, dass die Phase der Quantitativen Straffung „im Grunde genommen vorbei“ sei.
Was bedeutet das für Bitcoin?
Die Entscheidung der Federal Reserve könnte den Druck auf die Liquidität verringern und damit Risikoanlagen wie Bitcoin unterstützen. Während der Quantitativen Straffung verkaufen Zentralbanken Vermögenswerte, um die Geldmenge zu reduzieren und die Zinssätze zu erhöhen. Eine Verlangsamung dieses Prozesses könnte also positive Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben.
Hayes betonte jedoch, dass ein weiterer Schritt notwendig sei, um Bitcoin und andere Risikoanlagen wirklich anzukurbeln: „Das nächste, was wir brauchen, um richtig in Fahrt zu kommen, ist eine Wiederaufnahme der SLR oder der Quantitativen Lockerung.“
Die sogenannte SLR (Supplementary Leverage Ratio) war eine vorübergehende Regelung während der COVID-19-Pandemie. Sie erlaubte es Banken, US-Schatzpapiere aus ihren SLR-Berechnungen herauszunehmen, um mehr Flexibilität zu schaffen. Die Quantitative Lockerung (QE) hingegen ist eine geldpolitische Maßnahme, die darauf abzielt, die Wirtschaft durch erhöhte Liquidität und Ausgaben zu stimulieren.
Expertenmeinungen: Optimismus auf dem Kryptomarkt
Arthur Hayes ist nicht der Einzige, der die jüngsten Entwicklungen positiv bewertet. Jamie Coutts, Chefanalyst für Kryptowährungen bei Real Vision, äußerte sich am 19. März ähnlich: „QT ist praktisch vorbei.“ Er erklärte, dass die Volatilität der US-Staatsanleihen nach dem Rückgang des US-Dollars Anfang des Monats nachgelassen habe – ein Zeichen für eine verbesserte Liquidität.
Auch Jeff „JiHo“ Zirlin, Mitbegründer von Axie Infinity, sieht die Richtungsänderung der Zentralbank als „großartig für die Krypto- und Aktienmärkte“. Zirlin betonte, dass die Federal Reserve nun erheblichen Spielraum habe, um die Märkte zu unterstützen. Bitcoin-Investor Mark Moss zeigte sich ebenfalls optimistisch und prognostizierte, dass mit dem Ende der Quantitativen Straffung „der Damm brechen wird“.
Stimmungswandel im Kryptomarkt
Die Ankündigungen der Federal Reserve haben die Stimmung auf dem Kryptomarkt bereits spürbar verbessert. Der Crypto Fear & Greed Index, der die allgemeine Marktstimmung misst, stieg in den „neutralen“ Bereich bei 49 Punkten, nachdem er seit dem 26. Februar im Bereich der „Angst“ verharrt hatte.
Trotz eines Rückgangs von fast 22 % gegenüber dem Allzeithoch von 109.000 US-Dollar im Januar bleibt die Zuversicht unter Experten groß. Kain Warwick, Gründer von Infinex, bezeichnete den aktuellen Rückgang als „normale Korrektur im Bullenzyklus“. Er erklärte gegenüber Cointelegraph: „Ich müsste einen viel größeren Einbruch sehen, um auf fallende Kurse umzuschwenken.“ Warwick bleibt optimistisch und glaubt, dass der Vier-Jahres-Zyklus von Bitcoin weiterhin Bestand hat. Seiner Einschätzung nach wird der Kurs bis Ende des Jahres weiter steigen.
Fazit: Hoffnung auf eine bullische Zukunft
Die jüngsten Signale der Federal Reserve könnten den Kryptomarkt nachhaltig beeinflussen. Während die Verlangsamung der Quantitativen Straffung bereits für Optimismus sorgt, könnte eine Rückkehr zur Quantitativen Lockerung den Markt weiter beflügeln. Experten wie Arthur Hayes und Kain Warwick sehen in den aktuellen Entwicklungen eine Bestätigung für ihre bullischen Prognosen. Ob Bitcoin tatsächlich wieder auf neue Höchststände klettern wird, bleibt abzuwarten – doch die Zeichen stehen gut.