Die Deutsche Börse, ein bedeutender Akteur im DAX, steht vor einem umfassenden Führungswechsel. Neben einer neuen Aufsichtsratsvorsitzenden plant der Konzern aus Eschborn bei Frankfurt auch Änderungen in der Vorstandsetage, die sowohl auf personelle als auch auf strategische Erneuerungen abzielen.
Clara-Christina Streit als neue Aufsichtsratsvorsitzende nominiert
Mit der Hauptversammlung 2025 wird Clara-Christina Streit (55), derzeit Aufsichtsratschefin bei Vonovia und Vorsitzende der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex, voraussichtlich die Nachfolge von Martin Jetter antreten. Streit ist seit 2019 Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Börse und soll direkt nach der Aktionärsversammlung in einer außerordentlichen Sitzung an die Spitze des Kontrollgremiums gewählt werden.
Martin Jetter, der das Amt seit 2020 innehat, hatte im September 2024 angekündigt, sein Mandat im Mai 2025 niederzulegen. Seine Amtszeit war geprägt von einer starken strategischen Fokussierung und einem erfolgreichen Wachstumskurs der Deutschen Börse. Mit Streit übernimmt eine erfahrene Managerin das Zepter, die bereits in der Corporate-Governance-Landschaft Deutschlands eine zentrale Rolle spielt.
Wechsel im Vorstand: Neuer Finanzchef aus der Industrie
Eine weitere bedeutende Änderung betrifft das Finanzressort. Jens Schulte (53), derzeit CFO bei Thyssenkrupp, wird zum neuen Finanzvorstand der Deutschen Börse berufen. Schulte folgt auf Gregor Pottmeyer, der seit 2009 das Amt bekleidet und dessen Vertrag Ende 2025 ausläuft.
Unter Pottmeyer erlebte die Deutsche Börse ein beeindruckendes Wachstum und eine starke Positionierung in internationalen Märkten. „Er hat einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des Konzerns geleistet“, betonte Martin Jetter. Jens Schulte bringt nun umfassende Industrieerfahrung mit, die dem Finanzsektor der Deutschen Börse neue Impulse geben könnte.
Neues Ressort für Investment Management Solutions
Im Rahmen des Führungswechsels wird Christian Kromann (52), derzeit CEO der Deutsche-Börse-Tochter SimCorp, eine zentrale Rolle übernehmen. Ab Jahresbeginn 2024 wird er das Ressort „Investment Management Solutions“ leiten. Dieses vereint die Geschäfte der Deutschen Börse rund um Indizes, Daten und Softwarelösungen, insbesondere im Bereich nachhaltiger Investments (ESG) und Anlagestrategien.
Kromann wird damit den Bereich von Stephan Leithner übernehmen, der sich ab Januar 2024 ausschließlich auf seine Aufgaben als alleiniger Vorstandschef der Deutschen Börse konzentriert. Leithner folgt auf Theodor Weimer, der den Konzern nach sieben erfolgreichen Jahren Ende 2024 verlässt.
Strategische Bedeutung der Veränderungen
Der Führungswechsel markiert eine neue Ära für die Deutsche Börse. Die personellen Entscheidungen zielen darauf ab, den Wachstumskurs fortzusetzen und sich strategisch auf zentrale Zukunftsthemen wie ESG, Digitalisierung und nachhaltige Anlagestrategien zu konzentrieren.
Mit Clara-Christina Streit an der Spitze des Aufsichtsrats und Jens Schulte sowie Christian Kromann im Vorstand positioniert sich die Deutsche Börse als moderner und zukunftsorientierter Konzern, der auf Stabilität und Innovation gleichermaßen setzt.
Die geplanten Änderungen in der Führungsebene der Deutschen Börse sind weit mehr als ein einfacher Personalwechsel. Sie signalisieren eine strategische Neuausrichtung und setzen klare Akzente für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens. Der Fokus auf Nachhaltigkeit, digitale Lösungen und Governance zeigt, dass die Deutsche Börse bestens auf die Herausforderungen und Chancen der nächsten Jahre vorbereitet ist.