Die Inflation in Deutschland hat sich im Oktober 2024 wieder beschleunigt, hauptsächlich durch gestiegene Preise für Lebensmittel und verschiedene Dienstleistungen. Laut einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Oktober 2023 um durchschnittlich 2,0 Prozent. Dies bestätigt die frühere Schätzung und stellt eine deutliche Erhöhung im Vergleich zum Vormonat dar, in dem die Teuerungsrate mit nur 1,6 Prozent den niedrigsten Wert seit rund dreieinhalb Jahren erreicht hatte. Von September auf Oktober stiegen die Lebenshaltungskosten um 0,4 Prozent.
Preise für Dienstleistungen steigen stärker: Versicherungen und Verkehr besonders betroffen
Ein besonders starker Preisanstieg wurde bei den Dienstleistungen verzeichnet. Diese verteuerten sich im Oktober 2024 im Schnitt um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einen Anstieg gegenüber dem Plus von 3,8 Prozent im September darstellt. Besonders auffällig war der Anstieg bei Versicherungen, die 15,2 Prozent teurer wurden. Besonders betroffen war der Bereich Verkehr, dessen Kosten sogar um 31,9 Prozent anstiegen.
Darüber hinaus gab es auch erhebliche Preissteigerungen in anderen Bereichen. So verteuerten sich die Dienstleistungen für soziale Einrichtungen um 7,9 Prozent, und auch der Besuch von Gaststätten wurde mit einem Anstieg von 6,8 Prozent spürbar teurer. Pauschalreisen kosteten 5,8 Prozent mehr, ebenso wie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,4 Prozent). Auch die Preise für Wasserversorgung und andere wohnungsbezogene Dienstleistungen stiegen um 4,7 Prozent.
Lebensmittelpreise steigen: Butter, Olivenöl und Obst werden deutlich teurer
Die Preise für Nahrungsmittel zogen ebenfalls an. Verbraucher mussten im Oktober 2,3 Prozent mehr für Lebensmittel bezahlen als im gleichen Monat des Vorjahres (September: +1,6 Prozent). Besonders auffällig waren die Preissteigerungen bei Butter (+39,7 Prozent) und Olivenöl (+28,1 Prozent). Auch Obst (+4,2 Prozent), Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+3,6 Prozent) sowie Gemüse (+3,2 Prozent) wurden merklich teurer.
Energiepreise sinken weiterhin: Benzin und Haushaltsenergie günstiger
Im Gegensatz zu den steigenden Preisen bei Lebensmitteln und Dienstleistungen verbilligten sich die Preise für Energie insgesamt um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist zwar weniger stark als im September, als die Preise noch um 7,6 Prozent gefallen waren, aber immer noch ein positiver Trend. Besonders bemerkenswert war der Rückgang bei den Kraftstoffen, die um 8,9 Prozent günstiger wurden. Auch die Haushaltsenergie verzeichnete einen Rückgang von 3,2 Prozent. Leichtes Heizöl (-13,4 Prozent) und Brennstoffe wie Holzpellets (-12,7 Prozent) wurden ebenfalls deutlich günstiger. Strom und Erdgas fielen um 5,5 Prozent bzw. 0,8 Prozent.
Einziger Wermutstropfen in diesem Bereich war der Anstieg der Preise für Fernwärme, die im Vergleich zum Vorjahr um satte 31,7 Prozent teurer wurden.
Fazit: Inflation bleibt ein Thema – Höhere Preise für viele Bereiche, aber auch Ersparnisse bei Energie
Die gestiegenen Preise für viele Dienstleistungen und Lebensmittel spiegeln eine anhaltende Inflation wider, die die deutschen Verbraucher weiterhin belastet. Besonders spürbar sind die Preissteigerungen in Bereichen wie Versicherungen, Verkehr und Nahrungsmittel. Allerdings gibt es auch positive Entwicklungen, vor allem bei den Energiepreisen, die einen gewissen Rückgang erfahren haben und den Druck auf die Haushalte in diesem Bereich etwas mildern.
Die Entwicklungen im Oktober 2024 zeigen, dass die Inflation in Deutschland ein anhaltendes Thema bleibt, auch wenn es in einigen Bereichen wie Energie und Kraftstoffen zu Entlastungen kommt.