MAINTAL (dpa-AFX) – Die Norma Group SE, ein führender Anbieter von Verbindungstechnik und Autozulieferer, hat einen strategischen Schritt angekündigt, um sich stärker auf ihre Kernsegmente Industrieanwendungen und Automobilzulieferung zu fokussieren. Das Unternehmen hat beschlossen, seine Sparte für Wassermanagement zu veräußern und einen Verkaufsprozess einzuleiten. Dieser Schritt soll Ressourcen und Kapazitäten freisetzen, die in das Wachstum der Geschäftsbereiche „Industry Applications“ sowie „Mobility & New Energy“ investiert werden sollen. Die Entscheidung wurde von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen, was sich unmittelbar im Kurs der Aktie widerspiegelte. Am letzten Handelstag legte die Norma-Aktie nach Handelsbeginn einen deutlichen Sprung von 22 Prozent hin und übertraf dabei die 100-Tage-Linie.
Rückblick auf die Leistung der Norma-Aktie
Trotz des Kursanstiegs zum Ende der Woche verzeichnete die Norma-Aktie seit Jahresbeginn einen Rückgang von rund 10 Prozent. Für Anleger mit einem mittelfristigen Horizont hat sich die Aktie jedoch in den letzten drei Jahren um etwa 56 Prozent verbilligt. Auf fünf Jahre betrachtet, liegt der Kursrückgang sogar bei fast 62 Prozent. Diese Entwicklung zeigt die Herausforderungen auf, mit denen das Unternehmen in den letzten Jahren konfrontiert war.
Fokus auf Wachstum durch das Industrie- und Automobilgeschäft
Mit dem Verkauf der Wassersparte will die Norma Group ihre Marktposition im Bereich der Industrieanwendungen ausbauen und gleichzeitig die Geschäftsbereiche Mobility & New Energy stärken. In einer Unternehmensmitteilung erklärte Vorstandschef Guido Grandi, dass die Bereiche, die nach dem Verkauf verbleiben, eine hohe Synergie aufweisen. Die Produkte in diesen Bereichen, wie Metallschellen, Rohrkupplungen, Kunststoffsteckverbinder und Leitungssysteme, werden sowohl in der allgemeinen Industrie als auch im Automobilbau verwendet.
Der Verkauf der Wassermanagementsparte macht etwa ein Viertel des Umsatzes des Unternehmens aus, der im Jahr 2023 bei rund 1,2 Milliarden Euro lag. Die Entscheidung zur Abspaltung ist Teil des langfristigen Plans, das Industriegeschäft durch Akquisitionen und organisches Wachstum zu stärken. „Wir sehen insbesondere im Bereich der Industrieanwendungen großes Potenzial für profitables Wachstum“, so Grandi.
Ausblick und zukünftige Perspektiven
Das Unternehmen plant, den Ausbau des Industriegeschäfts weiter voranzutreiben. Dies wird durch das bereits gestartete „Step Up“-Programm unterstützt, das darauf abzielt, die Marktstellung in der Industriebranche zu stärken und Synergien innerhalb der verbleibenden Geschäftsbereiche zu nutzen. Wie der Ausgang des Verkaufsprozesses genau aussehen wird, bleibt jedoch noch offen.
Mit der strategischen Fokussierung auf die Industrie- und Automobilbereiche verspricht sich die Norma Group, ihre Position im internationalen Wettbewerb zu verbessern und ihren Aktionären langfristig höhere Renditen zu bieten.