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Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler steht vor einer massiven Umstrukturierung, die Tausende von Arbeitsplätzen kosten wird. Nur einen Monat nach der Fusion mit Vitesco kündigte das Unternehmen an, 4.700 Stellen in Europa abzubauen – davon allein 2.800 in Deutschland. Dies entspricht etwa 3,1 Prozent des gesamten Personalbestands, was für die Belegschaft alarmierende Nachrichten sind. Zehn Standorte in Deutschland und fünf weitere in Europa sind betroffen, und zwei dieser Standorte werden vollständig geschlossen.
Geplante Einsparungen bis 2027
Die Maßnahmen, die zwischen 2025 und 2027 umgesetzt werden sollen, zielen darauf ab, jährlich 290 Millionen Euro einzusparen. Davon stehen 75 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Fusion mit Vitesco. Um diese Einsparungen zu realisieren, plant Schaeffler einen Einmalaufwand von etwa 580 Millionen Euro. Vorstandschef Klaus Rosenfeld betont, dass das Programm notwendig sei, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler-Gruppe zu sichern. “Wir werden es sozialverträglich und mit Augenmaß umsetzen”, so Rosenfeld.
Rückläufige Umsätze und Verlust im dritten Quartal
Die aktuellen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im dritten Quartal sank der Umsatz um 2,6 Prozent auf 3,96 Milliarden Euro. Währungsbereinigt war der Rückgang sogar bei 1,1 Prozent. Während das Ersatzteilgeschäft weiterhin stabil blieb, gingen die Erlöse im Bereich der Autozulieferung sowie im Industriebereich deutlich zurück, insbesondere in China, wo die Nachfrage stark eingebrochen ist.
Besonders alarmierend ist das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern, das um fast 45 Prozent auf 187 Millionen Euro fiel. Analysten hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet, was die Unsicherheit auf dem Markt weiter verstärkt. Schaeffler verzeichnete zudem einen Verlust von 13 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch 150 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet hatte. Trotz dieser negativen Entwicklungen bestätigte das Management die Jahresprognosen.
Fazit: Herausforderungen für Schaeffler
Die angekündigten Stellenstreichungen und die negative Entwicklung der Geschäftszahlen stellen eine erhebliche Herausforderung für Schaeffler dar. Anleger und Mitarbeiter müssen sich auf ungewisse Zeiten einstellen, während das Unternehmen versucht, sich in einem schwierigen Marktumfeld zu behaupten. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie gut Schaeffler diese Übergangsphase meistert.