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Trotz der anhaltenden Debatte um Donald Trumps vorgeschlagene Allokation von US-Krypto-Reserven vertritt Matt Hougan, Chief Investment Officer von Bitwise, die Ansicht, dass der Markt diese Initiative fundamental missversteht.
Nachdem Bitcoin, Ethereum, Solana, XRP und Cardano als potenzielle Reservewerte ins Gespräch kamen, erlebten deren Kurse einen kurzfristigen Anstieg, bevor sie durch einen massiven “Sell the News”-Effekt rasch korrigiert wurden.
Bitcoin und führende Altcoins gaben daraufhin einen Großteil oder sogar sämtliche Gewinne wieder ab. Hougan hob in einer Mitteilung an seine Kunden hervor, dass Marktteilnehmer die Token-Allokation überanalysierten und Anleger daher mit der Ankündigung unzufrieden seien.
Warum sorgt Trumps Krypto-Reserve-Strategie für Skepsis?
Laut Hougan rührt die verhaltene Marktreaktion daher, dass spekulative Assets wie Cardano eher opportunistisch als strategisch erscheinen.
Einige Kritiker lehnen es strikt ab, dass Steuergelder zur Stützung volatiler Kryptowährungen genutzt werden. Euler Lab CEO Michael Bentley erklärte auf X, dass der Plan zum Scheitern verurteilt sei, falls sich herausstelle, dass die US-Steuerzahler lediglich als Liquiditätsquelle für ADA-Investoren fungieren.
Bentley argumentierte zudem, dass Bitcoin in ähnlicher Weise negativ wahrgenommen werden könnte und sich der Plan langfristig als kontraproduktive Maßnahme entpuppen dürfte.
„Bitcoin könnte zwar steigen, aber es wäre ein düsterer Tag für Amerika, wenn eine Nation sich offiziell mit Shitcoins eindeckt. Überraschend ist es allerdings nicht – Trump hat schließlich selbst ein Memecoin-Projekt gestartet.“
– Samson Mow (@Excellion), 2. März 2025
Andererseits äußerten einige Marktakteure vorsichtige Unterstützung für die Idee einer Krypto-Reserve. Coinbase-CEO Brian Armstrong zeigte sich auf X neugierig und merkte an, dass Bitcoin vermutlich die sinnvollste Wahl wäre.
Hougan hingegen sieht trotz der holprigen Einführung drei entscheidende bullishe Signale, die vom Markt übersehen werden.
Ist Trumps Krypto-Reserve-Plan nur ein Verhandlungstrick?
Hougan betont zunächst Trumps Verhandlungstaktik und erklärt, dass dessen Vorschlag keineswegs ein finales Angebot darstelle. Historisch gesehen lasse Trump in geopolitischen Angelegenheiten, Handelszöllen und nun auch bei Krypto-Reserven bewusst Spielraum für Verhandlungen. Die aktuelle Initiative könne daher lediglich als Ausgangspunkt betrachtet werden.
Bis vor Kurzem galt die Idee einer strategischen Krypto-Reserve als unwahrscheinlich. Doch angesichts der jüngsten Diskussionen scheint eine rein Bitcoin-basierte Reserve nun als konservative Option.
Nichtsdestotrotz warnt Hougan davor, dass die harsche Marktreaktion das Vorhaben entweder vollständig torpedieren oder auf beschlagnahmte Vermögenswerte beschränken könnte.
Bitcoin als globales Reserve-Asset – Ein geopolitischer Wettlauf?
Der zweite entscheidende Aspekt sei laut Hougan, dass die USA mit dieser Initiative auf den globalen Bitcoin-Trend reagieren. Die Möglichkeit eines internationalen „Akkumulationsrennens“ sei real, und Bitcoin könnte als monetäres Gut rascher aufsteigen, als viele erwarten.
Ungeachtet der Schwächen des aktuellen Vorschlags markiert die Ankündigung einen Wendepunkt: Die USA erkennen Bitcoin erstmals als strategisches Asset an. Solange sich dieser Umstand nicht ändert, bleibt die Dynamik der Märkte maßgeblich beeinflusst.
Werden Demokraten die Krypto-Reserven liquidieren?
Selbst wenn Trumps Regierung eine Krypto-Reserve etabliert, argumentiert Hougan, dass eine spätere demokratische Regierung diese nicht einfach veräußern würde. Einmal gekauft, seien solche Vermögenswerte langfristiger Natur und würden unabhängig von politischen Veränderungen bestehen bleiben.
Die vergangenen Wahlen hätten zudem verdeutlicht, dass die kryptofreundliche Haltung der Republikaner maßgeblich zu deren Wahlerfolg beitrug, während die ablehnende Haltung der Demokraten kaum Wählerstimmen mobilisierte.